Der Buntspecht (Dendrocopos major) ist einer der bekanntesten Spechtvögel Europas und kommt in fast ganz Europa sowie Teilen Asiens vor. Er gehört zur Familie der Spechte (Picidae) und ist an seinem auffälligen schwarz-weißen Gefieder mit roten Partien gut zu erkennen. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nur geringfügig: Das Männchen besitzt einen roten Fleck am Hinterkopf, der dem Weibchen fehlt. Buntspechte bewohnen vor allem Laub- und Mischwälder, kommen aber auch in Parks und großen Gärten vor. Sie sind ganzjährig standorttreu und halten sich meist in Baumkronen auf. Der kräftige Schnabel dient nicht nur zum Trommeln – das typische rhythmische Klopfen, das der Reviermarkierung dient –, sondern auch zum Hacken von Baumrinde auf der Suche nach Insektenlarven.
Die Nahrung des Buntspechts ist vielfältig: Neben Insekten und deren Larven frisst er auch Spinnen, Nüsse, Samen und im Winter gerne Sonnenblumenkerne aus Futterhäusern. Gelegentlich raubt er auch Eier oder Jungvögel aus Nestern kleinerer Arten.
Buntspechte sind territoriale Vögel, die meist einzeln oder in Paaren leben. Sie nutzen ihr ganzes Leben lang Baumhöhlen, die sie mit ihrem kräftigen Schnabel selbst zimmern. Diese Höhlen dienen nicht nur der Brut, sondern auch dem Schlafen und dem Schutz vor Feinden.
Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit und seines weit verbreiteten Vorkommens gilt der Buntspecht derzeit nicht als gefährdet. Er profitiert zudem von naturbelassenen Wäldern und dem Vorhandensein toter Bäume, die ihm als Brutplatz dienen.




Wie eine Fütterung vor sich geht – und wie ausdauernd und laut der Jungspecht sich dabei immer wieder „zu Wort meldet“, kann im unten verlinkten Video angeschaut – bzw angehört – werden.
Das Brutverhalten des Buntspechts ist geprägt von intensiver Zusammenarbeit zwischen den Geschlechtern. Die Fortpflanzungszeit beginnt in Mitteleuropa meist im April. Vor der eigentlichen Brutphase bauen Buntspechte gemeinsam eine Bruthöhle. Diese befindet sich meist in abgestorbenen Bäumen oder morschen Ästen, die das Aushöhlen erleichtern. Der Eingang der Höhle hat einen Durchmesser von etwa 5 cm, die Höhle selbst ist etwa 30–40 cm tief.
Nach der Paarung legt das Weibchen fünf bis sieben weiße Eier. Beide Elternteile wechseln sich beim Bebrüten ab, wobei die Brutdauer etwa 10–12 Tage beträgt. Während dieser Zeit verteidigen die Spechte energisch ihr Revier gegen Artgenossen und andere Höhlenbewohner wie Stare.
Nach dem Schlüpfen sind die Jungvögel nackt, blind und vollkommen hilflos. In den ersten Lebenstagen übernehmen beide Eltern die Versorgung. Sie füttern ihre Jungen mit einem Nahrungsbrei aus zerkleinerten Insekten, Larven und kleinen Spinnen, die sie in ihrem Kropf vorverdauen. In dieser Phase sind die Altvögel unermüdlich im Einsatz und fliegen die Höhle regelmäßig an, oft mehrere Dutzend Male pro Stunde.
Mit etwa 10 Tagen beginnen die Jungvögel, ihr erstes Gefieder zu entwickeln. Ihre Rufe werden nun lauter, was den Fütterungsdruck auf die Eltern weiter erhöht. Nach rund drei Wochen in der Höhle – etwa zwischen dem 20. und 23. Lebenstag – werden die Jungtiere flügge. Der Ausflug geschieht oft zögerlich: Die jungen Buntspechte schauen mehrfach aus der Höhle, bevor sie sich schließlich hinaustrauen.
Auch nach dem Verlassen der Höhle bleiben die Jungvögel noch einige Zeit in der Nähe ihrer Eltern. Diese versorgen sie weiterhin mit Nahrung und bringen ihnen das Klettern und Suchen nach Futter bei. Erst nach weiteren zwei bis drei Wochen trennen sich die Jungvögel endgültig vom elterlichen Revier und beginnen ein eigenständiges Leben.
Das erfolgreiche Aufziehen der Jungvögel hängt stark von Witterungsbedingungen, Nahrungsvorkommen und dem Vorhandensein geeigneter Bruthöhlen ab.
Text KI-generiert